Wien (pts026/17.11.2016/12:15) – Der vernünftige Einsatz von Antibiotika wird jedes Jahr am Europäischen Antibiotikatag, dem 18. November, in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gestellt. Antibiotika sind bei vielen Krankheiten die beste Therapie – vorausgesetzt, sie werden zielgerichtet verordnet und vom Patienten richtig eingenommen. Denn bei falscher Anwendung können Antibiotika gesundheitliche Schäden nach sich ziehen und zu Resistenzen führen. Die Apotheken informieren anlässlich des Antibiotikatages gezielt über die richtige Einnahme von Antibiotika.
Antibiotika werden als Arzneistoffe zur Behandlung von bakteriellen Infektionskrankheiten verschrieben. Richtig eingesetzt, können sie rasch gegen Erkrankungen wie zum Beispiel Harnwegsinfekte, Mittelohr- oder Lungenentzündungen helfen. Um den gewünschten Therapieerfolg zu erzielen, muss die Einnahme jedoch strikt nach Verordnung und Gebrauchsinformation erfolgen. Vor allem die Therapiedauer ist bei der Antibiotikaeinnahme wesentlich, sowohl ein „Zuviel“ als auch ein „Zuwenig“ schmälern den Heilungserfolg.
„Gerade bei Antibiotika kommt es leider häufig zu Einnahmefehlern. Diese Arzneien bessern den Gesundheitszustand meist sehr rasch, weshalb die weitere Einnahme oft eigenmächtig abgebrochen oder die Dosierung frühzeitig reduziert wird – mit gravierenden Folgen“, so Mag.pharm. Max Wellan, Präsident der Österreichischen Apothekerkammer. Einerseits kann es zu Rückfällen im Krankheitsverlauf kommen, andererseits werden Resistenzen begünstigt, da resistente Bakterien überhand gewinnen können.
Die Apothekerinnen und Apotheker sind auf den richtigen und akkordierten Einsatz der Medikamente spezialisiert und beraten zur korrekten Einnahme und möglichen Wechselwirkungen von Antibiotika und übernehmen die sachgemäße Entsorgung, damit Reste nicht in die Umwelt gelangen können und dadurch ebenfalls Resistenzen fördern.
Lebensretter Penicillin
Eine einfache Lungenentzündung kam noch um 1940 – ohne Antibiotika – einem Todesurteil gleich. Nach der Entdeckung des ersten Penicillins 1928 durch Alexander Fleming war der Weg frei für die Entwicklung innovativer Substanzen, die in vielen Fällen nach wie vor lebensrettend sind. Die erste „Penicillin-Tablette“ wurde 1952 entwickelt – übrigens eine österreichische Erfindung. Heute stehen uns Antibiotika in verschiedensten Ausprägungen und Darreichungsformen für Mensch und Tier zur Verfügung.
In ihrer Wirkung verhindern sie entweder die Vermehrung von gefährlichen Bakterien oder sie töten diese komplett ab. Aufgrund des breiten Einsatzes von Antibiotika nehmen allerdings auch die Resistenzen zu – in diesen Fällen bleibt das Antibiotikum gegen die resistenten Bakterien wirkungslos und die Therapie erfolglos. „Antibiotika sind ein essenzieller Bestandteil unseres Arzneimittelschatzes, eine Medizin ohne wirkungsvolle Antibiotika ist nicht mehr vorstellbar. Daher ist ein verantwortungsvoller und vernünftiger Einsatz besonders wichtig“, so Wellan.
Apotheken auf einen Blick In Österreich spielen die öffentlichen Apotheken eine wichtige Rolle als Gesundheitsnahversorger. Ob Großstadt, Kleinstadt oder Gemeinde: Die österreichischen Apotheken liefern Qualität auf höchstem Niveau. Insgesamt beraten knapp 6.000 akademisch ausgebildete Apothekerinnen und Apotheker in 1.370 Apotheken die Bevölkerung in Gesundheitsfragen. Die Beratungskompetenz ist eine der zentralen Leistungen der Apotheker. Zusätzlich erbringen über 350 Apothekerinnen und Apotheker in den österreichischen Krankenanstalten wertvolle Versorgungs- und Beratungsleistungen für die Patienten.
Video-Links:
Antibiotika-Resistenz: Was muss ich bei der Einnahme von Antibiotika beachten? https://www.youtube.com/watch?v=62n1k-aMBSE
Antibiotika-Resistenz: Wie groß ist das Problem ? https://www.youtube.com/watch?v=e-o8FTQaN7g
Fragen an: Österreichische Apothekerkammer Presse und Kommunikation Mag. Gudrun Kreutner, Mag. Silvia Pickner Tel.: 01/404 14 DW 600 und 601 Mobil: 0664 161 58 49 E-Mail: gudrun.kreutner@apothekerkammer.at oder silvia.pickner@apothekerkammer.at
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