Wien (pts007/14.03.2018/09:30) – ISO 45001 „Arbeitsschutzmanagementsysteme – Anforderungen mit Anwendungshinweisen“ stellt eine Reihe wirkungsvoller Prozesse zur Verbesserung der Arbeitssicherheit bereit und soll Unternehmen in aller Welt, unabhängig von ihrer Größe und Branche, helfen, Unfälle oder Verletzungen am Arbeitsplatz sowie gesundheitliche, arbeitsbedingte Beschwerden zu reduzieren.
Nach Erhebungen der Internationalen Arbeitsorganisation ILO aus dem Jahr 2017 kommt es jährlich zu 2,78 Millionen tödlichen Arbeitsunfällen. Das bedeutet, dass täglich fast 7 700 Menschen an Verletzungen oder Krankheiten, die auf ihre Arbeitstätigkeit zurückzuführen sind, sterben. Hinzu kommen jährlich etwa 374 Millionen nicht-tödliche arbeitsbedingte Verletzungen und Erkrankungen, die oft mit längeren Arbeitsausfällen einhergehen. Durch Anwendung der ISO 45001 soll sich das ändern. Sie bietet der Wirtschaft, staatlichen Stellen und anderen Interessengruppen Anleitungen, um die Arbeitssicherheit weltweit zu erhöhen.
David Smith, Vorsitzender des bei ISO zuständigen Projektkomitees ISO/PC 283, ist überzeugt, dass der neue Internationale Standard für Millionen von Arbeiterinnen und Arbeitern einen echten Wendepunkt darstellt: „Es ist zu hoffen, dass ISO 45001 zu einer grundlegenden Veränderung der Arbeitssituation führt und damit die tragisch hohe Zahl an arbeitsbedingten Unfällen und Krankheiten auf der ganzen Welt zurückgeht. Der neue Standard wird Unternehmen dabei helfen, eine sichere und gesunde Arbeitsumgebung zu schaffen, indem sie ihre Arbeitsschutzleistung kontinuierlich verbessern.“
Expertinnen und Experten aus mehr als 70 Ländern waren direkt an der Erstellung dieses wichtigen Dokuments beteiligt, die Arbeiten wurden von der British Standards Institution (BSI) geleitet. ISO 45001 wird das Regelwerk OHSAS 18001 ersetzen, die bislang weltweit erste Referenz für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz war. Organisationen, die bereits nach OHSAS 18001 zertifiziert sind, haben drei Jahre Zeit, um auf die neue ISO 45001 umzustellen, wobei ausdrücklich betont wird, dass eine Zertifizierung der ISO-45001-Konformität in der Norm nicht gefordert wird.
Das International Accreditation Forum IAF hat spezielle „Migrationsanforderungen“ entwickelt, um zertifizierten Organisationen, Zertifizierungsstellen, Akkreditierungsstellen und anderen interessierten Parteien bei der Vorbereitung zu helfen.
Um eine einfache Integration in bestehende Managementsysteme zu erleichtern und damit den administrativen Aufwand zu reduzieren, ist ISO 45001 nach der „ISO High Level Structure“ aufgebaut, einer einheitlichen, übergeordneten Struktur, nach der sämtliche Neuausgaben der ISO-Management-Standards strukturiert sind. Damit ist eine hohe Kompatibilität mit ISO 9001 (Qualitätsmanagement) und ISO 14001 (Umweltmanagement) gewährleistet.
Der neue Arbeitsschutz-Standard basiert nicht nur auf den allgemeinen Elementen aller ISO-Standards für Managementsysteme, sondern verwendet auch ein einfaches Plan-Do-Check-Act-Modell (PDCA). Das bietet Unternehmen und anderen Organisationen einen Rahmen, in dem sie planen können, was sie einführen müssen, um Risiken zu minimieren.
ISO 45001 wird – sobald eine deutschsprachige Fassung vorliegt – auch als ÖNORM übernommen werden. Das englischsprachige ISO-Dokument ist bereits im Webshop von Austrian Standards verfügbar.
Bibliografie: ISO 45001 Occupational health and safety management systems – Requirements with guidance for use Weblink: http://bit.ly/ISO45001en
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Aussender: Austrian Standards International – Standardisierung und Innovation Ansprechpartner: Dr. Johannes Stern Tel.: +43 1 21300-317 E-Mail: j.stern@austrian-standards.at Website: www.austrian-standards.at