Wien/Baden (pts001/09.11.2019/10:15) – Eröffnungsredner Rektor Erwin Rauscher über ‚Unterricht als Menschenführung‘: „Das ist An-der- Hand-Nehmen ohne Festhalten und Loslassen ohne Fallenlassen.“
Rund 240 Aussteller/innen aus dem In- und Ausland bieten noch bis heute Abend auf der „Interpädagogica“ einen umfassenden Überblick über Innovationen, Entwicklungen und Trends am Bildungsmarkt und darüber hinaus vielfältige Gelegenheiten zum Erfahrungs- und Meinungsaustausch. Mehr als 130 Foren, Vorträge, Diskussionen und Workshops stehen in den drei Messetagen am Programm.
Zum Auftakt am Donnerstag sprach der Rektor der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich Erwin Rauscher über den „Unterricht als Menschenführung“ und erörterte seine Gedanken dazu anhand der beiden medial breit diskutierten Themen Klimaschutz und Digitalisierung.
Von „Friday for Future“ zum Klimaschutz im Klassenzimmer
Beim Thema Klimaschutz plädiert der Rektor für eine Entdramatisierung. Klimaschutz statt Klassenzimmer, das möge ‚Friday for Future‘ sein. Klimaschutz als Lernen und Lehren des Anthropozän bedeute aber Klimaschutz ins Klassenzimmer und im Klassenzimmer. Und dazu brauche es „Daily for Freedom“: „Ich denke, unserer Schülerinnen und Schüler haben das Recht, und wir haben die Pflicht, aus dem Schatten Greta Thunbergs und des sozialen Kulturpessimismus über die Gesellschaft und über die Schule zu treten. Unsere Schulübung kann doch nur sein: Entdramatisieren wir durch Fakten. Autonomisieren wir durch Begegnung. Reflektieren wir durch Dialog: Raunze nicht, lerne. Sorge dich nicht, forsche. Ängstige dich nicht, teile. Empöre dich nicht, engagiere dich“.
„Wer ohne zu denken surft, der bleibt zurück.“
Bezüglich der digitalen Transformation der Gesellschaft ist Rauscher überzeugt, dass es auch im Bildungsbereich längst nicht mehr um „Ob oder nicht“ gehe, sondern um das „Wie und das Wohin“: „Wie sollen Roboter handeln, wenn es einen Gewissenskonflikt gibt? Das ist kein Widerspruch zum optimierten Nutzen verfügbarer Technologie im Unterricht, sondern ihre Bedingung.“
Niemanden zurücklassen auf dem Weg der Digitalisierung
Dass im Mittelpunkt der digitalen Transformation immer die Menschen stehen müssen, darüber sind sich auch die Bildungsdirektoren aus Nieder- und Oberösterreich, Wien und dem Burgenland in der anschließenden Diskussion einig. Eine der größten Herausforderungen im aktuellen Change-Prozess in der Bildung sieht der niederösterreichische Bildungsdirektor Johann Heuras darin, alle Lehrpersonen auf dem Weg der Digitalisierung mitzunehmen, niemanden auf der Strecke zu lassen. Gleichzeitig plädiert er für mehr Wertschätzung gegenüber den Lehrerinnen und Lehrern. Es sei noch nie so schwierig gewesen zu unterrichten. Gleichzeitig sei die Wertschätzung für diese schwierige Aufgabe noch nie so gering gewesen, bedauert Heuras. Sein Amtskollege Alfred Klampfer aus Oberösterreich rät in diesem Zusammenhang dazu, etwas „Luft herauszunehmen“ und Reformen nicht zu übereilen.
KeyNote zur Elementarpädagogischen Fachtagung: „WerteBildung in der frühen Kindheit“
Zur Elementarpädagogischen Fachtagung, die dieses Jahr im Rahmen der Interpädagogica stattfindet, lieferte die Pädagogische Hochschule Niederösterreich ebenfalls die Key Note. Die Leiterin des Departments für Elementarpädagogik Simone Breit sprach zur Eröffnung am Donnerstag über „WerteBildung in der frühen Kindheit“.
Workshop im studio4i: „Digitale Bildung im Lernraum mit Lernzonen“
Im „studio4i“, das nach den vier Leitgedanken Innovation, Information, Interaktion und Inklusion gestaltet ist, bot PH NÖ-Lehrende Mone Denninger gestern Freitag einen Workshop zum Thema „Digitale Bildung in der Lehrer/innen-Fortbildung im Lernraum mit Lernzonen“. Sie zeigte darin einfache Anwendungen, die unmittelbar in den eigenen Unterrichtsalltag eingebaut werden können.
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Aussender: Pädagogische Hochschule Niederösterreich Ansprechpartner: Walter Fikisz Tel.: +43 650 4721023 E-Mail: walter.fikisz@ph-noe.ac.at Website: www.ph-noe.ac.at