Wien (pts010/24.11.2021/09:20) – Der gerade mit dem Jurypreis der ART Innsbruck für seine Fotoserie „Cutted-Girls“ ausgezeichnete Fotokünstler A. LUI Gmeiner, nutzt den 25. November zu einem lautstarken Statement. Am internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen sollten Medien dieses brennende Thema aufs Cover nehmen. Die jährlich Millionen Übergriffe, Prügelattacken, Gewaltverbrechen, Vergewaltigungen, Verstoßungen, Genitalverstümmelungen gegen Frauen müssen thematisiert werden.
Gmeiner: „Ich bin selbst Vater einer Tochter und kann nicht verstehen, wie es Väter, Mütter, Brüder und Verwandte schaffen, ihr eigen Fleisch und Blut zu verstoßen oder gar zu töten, weil es die Ehre, die Religion oder sonst etwas gebieten.“ Mit seiner Aktion „Tu mir nicht weh! Ich bin deine Ehefrau, Mutter, Tochter, Schwester, …“ möchte der Künstler auf die Gefahren aufmerksam machen, denen Frauen tagtäglich ausgesetzt sind. Auch und vor allem von den eigenen Partnern und Ehemännern!
Durch Titelseiten von Medien, auf denen die „zerschnittenen Frauenkörpern“ platziert sind (TIME, SPIEGEL, STERN, DIE ZEIT, PROFIL, BILD, VOGUE, etc.), sollen auch die Massenmedien in die Pflicht genommen werden, damit öfter und aufklärend über das Thema Gewalt an Frauen berichtet wird. Jedem Medium, das sich an der Aktion beteiligt, widmet der Künstler ein Werk mit dem jeweiligen Coverdesign.
„Tu mir nicht weh“ – ein unschuldiger und weiblicher Hilfeschrei
A. LUI Gmeiner zielt mit seiner Kritik nicht nur auf die Gewalt von Seiten der Angehörigen oder Vergewaltigern. In seinen ästhetischen Fotografien zeigt sich erst auf den zweiten Blick die Zerstörung des weiblichen Körpers. Es geht auch um harsche Kritik am heutigen Bild der Frau in den Medien und wie sich „Frau“ selbst „verstümmelt“, um dem Schönheitsideal zu entsprechen. Daher betonte auch ART-Innsbruck-Messedirektorin Johanna Penz in ihrer Laudatio bei der Preisverleihung die virtuelle Gewalt gegen Frauen: „A. LUI Gmeiner nimmt in der Cutted-Girl-Reihe Bezug auf die berühmten Schnittbilder des italienischen Avantgarde-Künstlers Lucio. Seine Idee der Zerschneidung von Oberflächen wird in modernen und kritischen Kontext gesetzt durch ästhetisch makellose Frauenkörper. Das Bild der Frau und ihre oft gewalttätige Aneignung, die Zerstörung des weiblichen Körpers durch Medien, Religion, Männer, Schönheitswahn und damit auch dem Skalpell von Schönheitschirurgen ist Thema dieser Werkserie, die durch ihre Schlichtheit die Jury beeindruckt hat.“
Derzeit erlaubt sich nur eine Online-Galerie, die Werke auszustellen
Zensur ist Gmeiner gewohnt. Bei einer Foto-Ausstellung wurden seine Werke zum Thema KZ fast verhindert, weil er die Fotografien mit Stacheldraht präsentieren wollte. „Kunst muss anecken und muss sich kritisch mit der Gegenwart oder der Vergangenheit auseinandersetzen“, so A. LUI Gmeiner, der 1964 in Klagenfurt geboren ist und in Wien lebt und arbeitet. Seine Werke sind derzeit auf Galartery.com zu sehen: https://www.galartery.com/artists-new-1/gmeiner-lui
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